Familie
Familiennachzug, Kinder, Ehe und mehr
Beglaubigung von Kopien
Den Begriff „beglaubigte Kopie“ oder die Worte „Sie müssen das beglaubigen lassen“ haben Sie sicher schon öfter gehört. Vor allem für Bewerbungen an Universitäten oder beim Standesamt brauchen Sie in der Regel eine beglaubigte Kopie Ihrer Zeugnisse oder Dokumente. Hier erfahren Sie, was damit gemeint ist und wie und wo sie beglaubigte Kopien bekommen.
Bildungs- und Teilhabepaket
An einem Schulausflug teilnehmen, ein Musikinstrument lernen oder im Verein Sport machen: All das kostet Geld und ist für viele Familien oft unbezahlbar. Damit auch Kinder aus Familien mit wenig Geld an Schul- und Freizeitangeboten teilnehmen können, gibt es das
„Bildungs- und Teilhabepaket“. Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket fördert der deutsche Staat die Teilnahme an bestimmten Schul- und Freizeitangeboten, wie das Mittagessen in Schule oder Hort, Nachhilfe oder die Mitgliedschaft im Sport- und Musikverein.
Eheunabhängiges Aufenthaltsrecht
Nach dem Ende einer Beziehung oder dem Tod eines Partners gibt es oft Vieles zu klären. Sind Sie nicht aus Deutschland, müssen Sie sich oft auch um einen neuen Aufenthaltstitel kümmern. Das ist der Fall, wenn Sie über den Familiennachzug nach Deutschland gekommen sind, weil Ihre Partnerin oder Ihr Partner schon hier lebte. Mit einer Trennung oder ihrem*seinem Tod verlieren Sie Ihr Aufenthaltsrecht. Sie können aber unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem in Deutschland bleiben. Das erlaubt Ihnen das „eheunabhängige Aufenthaltsrecht“.
Elterngeld
Die Kinderbetreuung ist ein großes Thema für alle jungen Eltern. Und es ist in Deutschland nicht immer einfach, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Um junge Familien zu unterstützen, gibt es in Deutschland das sogenannte „Elterngeld“. Elterngeld dient als finanzieller Ausgleich für Eltern/Erziehungsberechtigte, die um ihre Kinder nach der Geburt betreuen zu können, vorübergehend weniger oder gar nicht mehr arbeiten. Elterngeld können Sie aber auch beantragen, Wenn Sie schon vor der Geburt nicht gearbeitet haben. Hier erfahren Sie, ob und wie Sie Elterngeld bekommen können.
Elternzeit
Elternzeit ist eine Auszeit vom Job, die Eltern von Babys und kleinen Kindern beantragen können. Wenn Sie mehr Zeit mit Ihrem Kind verbringen möchten, können Sie „in Elternzeit gehen“. In dieser Zeit arbeiten Sie nicht oder nur wenig. Das machen in Deutschland nicht nur viele Mütter, sondern auch immer mehr Väter. Weil sie in den ersten Lebensjahren ihres Kindes mehr Zeit mit diesem verbringen möchten. Nach der Elternzeit können Sie an Ihren früheren Arbeitsplatz zurückkehren.
Wie Sie sich und Ihre Familie während der Elternzeit finanzieren können, erfahren Sie in unserem Kapitel Elterngeld.
Familienasyl
Wenn Ihre Familie nach Ihrer Anerkennung als Asylberechtigte*r, Flüchtling oder subsidiär Schutzberechtigte*r im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland gekommen ist, kann Ihre Familie „Familienasyl“ beantragen. Familienasyl bedeutet, dass Ihre Familie den gleichen Status und alle damit verbundenen Rechte wie Sie selbst bekommt.
Familiennachzug für Geflüchtete
Wenn Sie Ihre Familie nach Deutschland holen möchten, müssen Sie viele Regeln beachten. Entscheidend ist Ihr Aufenthaltsstatus. Wenn Ihr Asylverfahren noch läuft oder Sie eine Duldung haben, ist ein Familiennachzug in der Regel nicht möglich. Wenn Sie als Asylberechtigte*r oder "Flüchtling" anerkannt sind, haben Sie ein Recht auf eine Familienzusammenführung. Für Personen mit subsidiärem Schutz und Abschiebeverbot gelten besondere Regelungen.
Hier erfahren Sie alles rund um den Familiennachzug für Geflüchtete. Für andere Drittstaatsangehörige gelten andere Regeln. Mehr dazu finden Sie in unserem Kapitel "Familienzusammenführung".
Familienzusammenführung
Ehe und Familie stehen in Deutschland unter besonderem Schutz. Trotzdem ist es für sogenannte „Drittstaatsangehörige“ gar nicht so leicht, die eigene Familie nach Deutschland zu holen. Ob Sie Ihre Familie nach Deutschland holen können, hängt vor allem von Ihrem Aufenthaltsstatus ab. Zusätzlich müssen allerdings noch viele andere Voraussetzungen erfüllt werden.
Hier erfahren Sie alles rund um den Familiennachzug für „Drittstaatsangehörige“ ohne Fluchthintergrund. Für Geflüchtete gelten andere Voraussetzungen. Mehr dazu finden Sie in unserem Kapitel "Familiennachzug für Geflüchtete".
Gemeinsam stark mit Patenschaften
Sie sind neu in Deutschland und plötzlich ist alles anders. Sie fragen sich, ob Sie alleine zurechtkommen? Das müssen Sie gar nicht. Inzwischen gibt es viele Beratungsstellen von verschiedenen Organisationen, die Ihnen z. B. dabei helfen Papiere auszufüllen oder rechtliche Probleme zu lösen. Und das ist auch gut so. Aber nichts kann persönliche Kontakte ersetzen. Am besten ist es, wenn Sie eine Person haben, die Sie über einen längeren Zeitraum begleitet und Sie bei alltäglichen Fragen sowie Terminen unterstützt. Mit der Sie sich aber auch unterhalten und Ihre Freizeit verbringen können. Eine Person, die Ihnen vielleicht sogar das Gefühl von Freundschaft und Familie gibt. Aber, wo finden Sie diese Person? Ein guter Ort dafür ist ein soziales Mentoring-Programm. Dort gehen Sie mit dieser Person eine Patenschaft ein. Die Programme sind freiwillig und kostenlos.
Gut zu wissen: Auch wenn Sie schon länger in Deutschland sind, können Sie von den vielen Vorteilen einer Patenschaft profitieren. Egal, ob Sie selbst Unterstützung brauchen oder Ihr Wissen über das Leben in Deutschland weitergeben möchten.
Häusliche Pflege
Viele pflegebedürftige Menschen möchten zuhause gepflegt werden statt in einem Pflege- oder Altersheim zu wohnen. Dort können sie von Angehörigen oder einem Pflegedienst oder beiden zusammen betreut werden und in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Wenn jemand zuhause gepflegt wird, nennt man das „ambulante“ oder „häusliche“ Pflege.
Die Kosten dafür werden zu einem Teil von den sogenannten Pflegekassen übernommen, sofern Sie pflegeversichert sind und die Pflegekasse Ihre Pflegebedürftigkeit festgestellt hat. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Kapitel „Pflegebedürftig – Was ist jetzt zu tun?“.
Hier erklären wir Ihnen Ihre Rechte als Pflegebedürftige*r, wenn Sie zuhause gepflegt werden möchten. Außerdem erfahren Sie auch welche Rechte Sie als pflegende*r Angehörige*r haben.
Heirat
In Deutschland können Sie und Ihr*e Partner*in auch ohne Trauschein zusammenleben und auch Kinder haben. Viele möchten trotzdem gerne heiraten. Dafür müssen Sie ein paar Dinge organisieren. Hier erfahren Sie alles, was Sie bei der Planung Ihrer Hochzeit beachten müssen.
In Deutschland geboren
Wenn ein Kind geboren wird, ist die Freude in der Regel groß. Für geflüchtete Menschen und Migrant*innen stellen sich neben all den anderen Fragen zum Thema Schwangerschaft und Kindererziehung, aber auch Fragen zum Thema Aufenthalt. Hier erklären wir Ihnen, welche Rechte Ihr in Deutschland geborenes Kind und Sie haben.
Jobcenter
Wenn Sie in Deutschland leben und kein Geld haben, um für sich und Ihre Familie sorgen zu können, kann das Jobcenter die richtige Anlaufstelle für Sie sein. Das Jobcenter unterstützt unter bestimmten Voraussetzungen Menschen, die noch nie in Deutschland gearbeitet haben, seit über einem Jahr arbeitslos sind oder trotz Arbeit nur wenig Geld verdienen. Beim Jobcenter können Sie finanzielle Unterstützung für sich und Ihre Familie bekommen. Diese Unterstützung heißt „Bürgergeld“. Es ist der Nachfolger vom "Arbeitslosengeld II“, das auch „Hartz IV“ genannt wurde. Die Mitarbeiter*innen der Jobcenter unterstützen Sie auch bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Wenn es bei der Arbeitssuche hilft, können die Jobcenter auch die Kosten für Deutschkurse oder Weiterbildungen für Sie bezahlen.
Jugendamt
Das Jugendamt in Deutschland hat viele Aufgaben und fast jede Familie hat mindestens einmal im Leben Kontakt mit den Mitarbeiter*innen des Jugendamts. Das Jugendamt kümmert sich nicht nur um vernachlässigte oder misshandelte Kinder und Jugendliche, sondern berät und unterstützt alle Familien. Wenn Sie Fragen zur Kindererziehung oder Probleme mit ihren Kindern haben, können Sie sich jederzeit an die Mitarbeiter*innen des Jugendamts an Ihrem Wohnort wenden. Auch Kinder können sich direkt an das Jugendamt wenden, wenn sie Probleme mit ihren Eltern haben.
Wichtig: Das Jugendamt ist für alle Familien in Deutschland zuständig. Unabhängig von deren Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsstatus.
Kinder- und Jugendschutz
Kinder und Jugendliche brauchen besonderen Schutz. Darum gibt es besondere Regelungen für sie. Das betrifft nicht nur den Konsum von Alkohol und Tabak oder den Besuch von Bars und Clubs, sondern auch den Konsum von Filmen und Videospielen. Damit soll die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder geschützt werden.
Kindererziehung
Eltern sind nicht nur mit der Aufgabe konfrontiert, die eigenen Kinder großzuziehen, sondern sie auch zu erziehen. Welchen Erziehungsstil Sie dabei wählen, liegt ganz bei Ihnen. In vielen Familien gehören Streit und Probleme zum Alltag – nicht nur mit Teenagern, sondern auch mit jüngeren Kindern. Diesen wird in ihrem Alltag, in der Kita oder Schule teilweise viel abverlangt und auch sie sind oft Stress und Druck ausgesetzt.
Weint Ihr Baby die ganze Nacht? Findet Ihr Kind keine Freunde? Hält sich Ihr Teenager nicht mehr an die Regeln und kommt z.B. viel zu spät nach Hause? Reagiert Ihr Kind oft aggressiv oder verkriecht sich in seinem Zimmer? Verbringt Ihr Kind seine Freizeit nur noch am Computer oder Handy? Hat Ihr Kind Probleme in der Schule? Oder mit der Polizei? … Keine Sorge. Sie sind mit Ihren Problemen und Aufgaben nicht allein. In Deutschland gibt es ein breites Netz an Beratungsstellen und Organisationen, die Ihnen bei der Erziehung Ihrer Kinder zur Seite stehen.
Wichtig: Kinder haben in Deutschland ein Recht auf eine Erziehung ohne Gewalt. Das ist in §1631 des Bürgerlichen Gesetzbuchs geregelt. Es ist verboten, sein Kind körperlich oder seelisch zu bestrafen oder zu verletzen. Konkret bedeutet dass, dass z.B. Ohrfeigen, Schubsen, Schütteln, Einsperren, an den Haaren ziehen, Schläge, Verletzungen der Haut, Prügel, Treten und auch Demütigungen, Drohungen, etc. verboten sind. Wenn das Jugendamt durch Nachbar*innen, Kita oder Schule von einem auf diese Weise misshandelten Kind erfährt, wird es diese Vorwürfe überprüfen. Mehr zu den Aufgaben des Jugendamts erfahren Sie in unsere Kapitel "Jugendamt".
Kindergeld
Kinder großzuziehen, kostet Geld. Um Familien finanziell zu unterstützen, gibt es in Deutschland das sogenannte „Kindergeld“. Was das ist und wer es bekommen kann, erfahren Sie hier.
Muttersprache
Das Erlernen der deutschen Sprache ist wichtig, um in Deutschland mitreden zu können und eine Arbeit zu finden. Deswegen muss aber die eigene Sprache nicht verlernt werden. Gerade Kinder passen sich sehr schnell an und vergessen eventuell die Sprache ihrer Eltern. In unserer globalisierten Welt sind Sprachkenntnisse ein großer Vorteil, weshalb es wichtig ist, diese zu fördern. Wir geben hier Informationen über mehrsprachige Schulen und Sprachkurse.
Pflegebedürftig
Eine schwere Krankheit, ein Unfall oder einfach das Alter – all das kann dazu führen, dass Sie nicht mehr selbst für sich sorgen können und beim Waschen, Einkaufen, Essen oder bei der medizinischen Versorgung Hilfe brauchen. Mit diesem Problem werden Sie aber nicht allein gelassen. Wenn Sie dauerhaft oder zumindest für sechs Monate Hilfe benötigen, gelten Sie in Deutschland als pflegebedürftig. In diesem Fall haben Sie in der Regel das Recht auf Unterstützung und finanzielle Hilfe durch die Pflegeversicherung.
Prozesskostenhilfe
Manchmal ist es nötig, sein Recht vor Gericht einzufordern. Oder sich vor Gericht gegen einen Vorwurf zu verteidigen. Ein Gerichtsverfahren kostet allerdings viel Geld: Wenn Sie verlieren, müssen Sie Ihre*n Anwält*in und die Gerichtskosten bezahlen. Damit auch Menschen mit wenig Geld ihr Recht einfordern können, gibt es in Deutschland die "Prozesskostenhilfe". Das ist eine Hilfe vom Staat für Menschen mit wenig Einkommen. Für bestimmte Gerichtsverfahren übernimmt der Staat dann die Kosten für die Anwält*innen und das Gericht. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass eine Person nur wegen Geldmangels nicht vor Gericht geht.
Scheidung
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen sich scheiden zu lassen, gibt es viel zu regeln. Eine Scheidung ist in Deutschland ein komplizierter juristischer Vorgang. Hier erfahren Sie alles, was sie zum Thema Scheidung wissen müssen.
Schwangerschaft
Ob lange herbeigesehnt oder völlig ungeplant: Eine Schwangerschaft und Kinder bedeuten große Veränderungen. Das kann Sie erstmal aus der Bahn werfen. Hier erfahren Sie, wo Sie Hilfe und Unterstützung bekommen, welche Rechte Sie haben und was es für Sie nun zu Überlegen und zu Organisieren gibt.
Sorgerecht
Eltern sein ist eine große Aufgabe und mit vielen Pflichten verbunden. In Deutschland sind viele dieser Pflichten im sogenannten Sorgerecht geregelt. Für das Sorgerecht ist § 1626 des Bürgerlichen Gesetzbuches sehr wichtig. Darin steht, dass Eltern sich gut um Ihr Kind kümmern und es ohne Gewalt erziehen müssen. Denn mit dem Sorgerecht möchte der deutsche Staat Kinder schützen und sicher gehen, dass es ihnen gut geht. Zwar dürfen Eltern über bestimmte Bereiche im Leben Ihres Kindes entscheiden, sie müssen dabei aber auch den Willen ihres Kindes beachten. Denn der Wunsch des Kindes ist im Sorgerecht sehr wichtig.
Unterhaltszahlungen für Kinder
Kinder zu haben ist sehr schön, aber auch teuer. Das kann manchmal zum Problem werden. Vor allem wenn Eltern sich trennen oder nie ein Paar waren. Dann gibt es oft Streit darum, wie viel Geld der eine dem anderen für die Kinder geben muss. In Deutschland ist die Zahlung für Kinder im Unterhaltsrecht geregelt. Dort finden sich Regeln, wer wen mit Geld unterstützen muss und wie hoch der Geldbetrag mindestens sein muss.
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zum „Kindesunterhalt“. So nennt man die Unterhaltszahlungen für Kinder.