Ein Umzug oder Auszug aus einer Mietwohnung bringt viele Aufgaben mit sich. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen und welche Schritte wichtig sind, damit alles problemlos abläuft.
Wenn Sie aus einer Mietwohnung ausziehen, ist es wichtig, alles rechtzeitig zu planen. Normalerweise kündigt man in Deutschland den Mietvertrag mit einer Frist von drei Monaten - es sei denn, der Vertrag erlaubt eine kürzere Frist. Die Kündigung muss schriftlich und fristgerecht eingereicht werden. Achten Sie genau auf die Formulierungen im Mietvertrag, um Missverständnisse zu vermeiden. Informieren Sie Ihre*n Vermieter*in rechtzeitig über Ihren Auszug und klären Sie, wann die Wohnungsübergabe stattfinden soll. Bei dieser Übergabe wird der Zustand der Wohnung gemeinsam überprüft.
Die Wohnungsübergabe ist ein wichtiger Schritt beim Auszug. Dabei wird der Zustand der Wohnung von Ihnen und Ihrem*r Vermieter*in gemeinsam überprüft. Es wird ein Übergabeprotokoll erstellt, in dem alle Mängel oder Schäden aufgelistet werden. Dieses Protokoll ist wichtig, um späteren Streit zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass die Wohnung sauber und wie im Mietvertrag vereinbart zurückgegeben wird – dazu gehören auch mögliche Schönheitsreparaturen. Notieren Sie alle Zählerstände (Strom, Wasser, Gas), damit es bei der Endabrechnung keine Probleme gibt. Der Schlüssel wird am Ende der Übergabe übergeben.
Weitere Tipps zum Auszug sowie eine Vorlage für das Übergabeprotokoll können Sie auf der Website des Mieterschutzbundes als PDF herunterladen.
Beim Auszug haben Sie als Mieter*in sowohl Rechte als auch Pflichten. Sie sind verpflichtet, die Wohnung in dem Zustand zurückzugeben, der im Mietvertrag festgelegt wurde. Häufig ist im Vertrag vereinbart, dass Sie Schönheitsreparaturen durchführen müssen, wie z. B. das Streichen der Wände. Es ist wichtig, zu überprüfen, ob diese Regelung auch tatsächlich gesetzlich gültig ist, da nicht alle Klauseln zu Schönheitsreparaturen gültig sind. Bei dieser Frage kann Ihnen ein Mieterschutzbund oder Mieterverein helfen. Auf mieterbund.de finden Sie einen Mieterschutzbund in Ihrer Nähe. Eine weitere Anlaufstelle, kann die Verbraucherzentrale sein.
Gut zu wissen: Ein Mieterschutzbund oder Mieterverein ist eine Organisation, die Mieter*innen hilft. Wenn Sie Probleme mit Ihrer Wohnung oder Ihrem*r Vermieter*in haben, können Sie dort Rat und Unterstützung bekommen. Zum Beispiel, wenn die Miete zu hoch ist, Reparaturen in der Wohnung anstehen oder es Streit mit dem Vermieter gibt. Der Verein setzt sich für die Rechte von Mieter*innen ein und kann Ihnen helfen, Lösungen zu finden. Bei diesen Vereinen zum Schutz von Mieter*innen müssen Sie in der Regel Mitglied werden und einen jährlichen Mitgliedsbeitrag (ca. 50 €) bezahlen, dafür bekommen Sie aber auch umfassende Beratung und rechtlichen Beistand.
Die Kaution st eine Sicherheit, die der*die Vermieter*in bei Beginn des Mietverhältnisses von Ihnen erhalten hat. Nach Ihrem Auszug müssen Vermieter*innen diese Kaution zurückzahlen, allerdings nicht sofort. Vermieter*innen haben das Recht, die Kaution so lange zurückzubehalten, bis alle möglichen Ansprüche (z. B. für Reparaturen oder ausstehende Nebenkosten) geklärt sind. In der Regel sollte die Kaution jedoch innerhalb von sechs Monaten nach dem Auszug zurückgezahlt werden, wenn keine größeren Schäden festgestellt wurden.
Vor dem Auszug sollten Sie sich um einige organisatorische Dinge kümmern. Einen Überblick dazu finden Sie auf unserer Themenseite „Wohnung mieten“. Zu den ersten Schritten gehört, dass Sie sich bei der Meldebehörde ummelden und Ihrer Stadt oder Gemeinde Ihre neue Adresse mitteilen. Informationen dazu finden Sie auf unserer Themenseite Wohnsitz an- und abmelden.
Außerdem sollten Sie Ihre Verträge für Strom, Gas, Wasser und Internet kündigen oder auf die neue Adresse umschreiben lassen.
Falls Sie in eine andere Stadt umziehen, sollten Sie daran denken, auch Ihre Kinder in der Schule oder Kita neu anzumelden und den Umzug bei Versicherungen und der Bank anzugeben.
Nach dem Auszug ist es wichtig, die Wohnung sauber und in einem ordnungsgemäßen Zustand zu hinterlassen, damit bei der Übergabe keine Probleme auftreten. Notieren Sie die Zählerstände für Strom, Gas und Wasser, damit es später bei den Abrechnungen keine Unstimmigkeiten gibt.
Ein wichtiger Punkt beim Auszug aus Ihrer Mietwohnung ist, gut zu planen und den Vertrag einzuhalten. So wird der Umzug leichter und Ihre Rechte als Mieter*in bleiben geschützt. Informieren Sie sich über Ihre Aufgaben, planen Sie die Wohnungsübergabe und erledigen Sie alle notwendigen Dinge, damit Sie die Kaution ohne Probleme zurückbekommen.
Eine Wohnung mieten
Eine neue Wohnung zu finden, ist in vielen deutschen Städten herausfordernd. Wenn Sie endlich eine Wohnung gefunden haben, gibt es viel vorzubereiten: Sie müssen z. B. den Mietvertrag prüfen, Strom und Internet anmelden und den Umzug planen. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten müssen. Am Ende der Seite gibt es eine Checkliste , die Ihnen hilft, alles gut zu planen.
Mietvertrag
Die rechtliche Grundlage für das Mietverhältnis zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen ist der Mietvertrag – umso wichtiger ist es, ihn vor der Unterzeichnung gründlich zu lesen. Hier erfahren Sie, worauf Sie beim Mietvertrag achten sollten.
Wohnsitz an- und abmelden
Wenn Sie in Deutschland ankommen und länger als drei Monate bleiben möchten, müssen Sie sich bei den Behörden offiziell anmelden. Eine Meldebescheinigung ist zum Beispiel wichtig, wenn Sie einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragen, eine Aufenthaltserlaubnis beantragen oder verlängern, ein Bankkonto eröffnen oder eine Wohnung mieten möchten. Auch bei der Beantragung von Leistungen wie Kindergeld oder bei der Anmeldung zur Eheschließung kann eine Meldebescheinigung erforderlich sein. Arbeitgeber*innen, Schulen oder Ämter verlangen diesen Nachweis ebenfalls oft. Hier finden Sie Informationen rund um das Thema Anmeldung oder Abmeldung einer Wohnung.
Wichtig: Diese Anmeldung hat nichts mit der Registrierung als Asylsuchende*r oder der Registrierung bei der Ausländerbehörde zu tun. Dies müssen Sie zusätzlich machen. Wie man sich als Flüchtling registriert, lesen Sie auf unserer Themenseite zur „Registrierung als Asylsuchende*r“.
Und wer es ganz genau wissen will: Zur Anmeldung in Deutschland gibt es sogar ein Gesetz, das Bundesmeldegesetz (BMG).
Wohnungsformen
In Deutschland gibt es unterschiedliche Wohnformen, die an verschiedene Lebenssituationen angepasst sind. Hier erhalten Sie einen Überblick über einige Wohnarten, die je nach individuellem Bedürfnis wichtig für Sie sein können.