Ausbildungscoaching für Geflüchtete
Das Bild zeigt fünf Männer. Sie befinden sich in einer Schreinerei und tragen alle Kopfhörer. Sie arbeiten an einer Werkbank an kleinen Holzscheiten.

Einen Ausbildungsplatz zu finden ist meistens gar nicht so einfach. Die Auszubildenden müssen oft verschiedene Bedingungen wie ausreichende Deutschkenntnisse oder ein Praktikum aus diesem Bereich vorweisen. Außerdem müssen sie sich im Bewerbungsverfahren und Vorstellungsgespräch noch von der Konkurrenz abheben. Wer das nicht kann, hat es gar nicht so leicht auf dem Ausbildungsmarkt.

Weil es vielen Geflüchteten oft schwer fällt, einen Ausbildungsplatz zu finden, gibt es in Deutschland verschiedene Organisationen und Initiativen, die ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen. Die Angebote reichen von Vorbereitungskursen über Orientierungsangebote bis hin zum Coaching oder Mentoring.

Welche Angebote gibt es?
Ausbildungsvorbereitung

In den meisten Vorbereitungskursen geht es in erster Linie darum, Sie sprachlich fit zu machen. In der Regel müssen Sie bereits ein bestimmtes Sprachniveau (A2/B1) haben. In dem Kurs lernen Sie dann weiter Deutsch für den Alltag, aber auch Deutsch für den Beruf. Außerdem bekommen Sie Informationen über den Arbeitsmarkt und das Ausbildungssystem in Deutschland.

Berufsorientierung

Bei Orientierungsangeboten lernen Sie verschiedene Berufe kennen. Entweder indem Sie an Workshops oder Fachkursen teilnehmen oder indem Sie eine*n Auszubildende*n für ein paar Tage begleiten oder verschiedene Praktika machen. Auf diese Weise bekommen Sie einen direkten Einblick in verschiedene Berufe wie zum Beispiel Frisör*in oder Tischler*in und können sehen, was zu Ihnen passt und worin Sie gut sind.

Ausbildungscoaching oder Mentoring

Beim Ausbildungscoaching oder Mentoring geht es dann konkret darum, dass Sie einen Ausbildungsplatz finden. Die Organisation unterstützt Sie bei:

  • der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen
  • der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb oder einer Berufsschule
  • der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche

Die Mitarbeiter*innen unterstützen Sie auch bei allen nötigen Behördengängen (Ausländerbehörde, Arbeitsagentur, ...) und beim Beantragen von finanzieller Unterstützung (Berufsausbildungshilfe). Auch nachdem Ihre Ausbildung angefangen hat, können Sie sich weiter an die Mitarbeiter*innen wenden, wenn Sie Probleme oder Fragen haben.

Wo bekomme ich diese Hilfe?

In vielen deutschen Städten gibt es spezielle Organisationen und Initiativen, die Geflüchtete in Ausbildung vermitteln wollen. Das sind zum Beispiel Arrivo in Berlin und Joblinge in mehr als 30 Städten. Außerdem gibt es viele weitere kleinere und größere Organisationen in anderen Städten, die Ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen können. Der Jugendmigrationsdienst kann Ihnen bei der Suche nach einer solchen Organisation in Ihrer Nähe helfen und Sie auch direkt auf Ihrem Weg in die Ausbildung durch Beratung und Unterstützung betreuen. Einen Jugendmigrationsdienst in Ihrer Nähe finden Sie auf jugendmigrationsdienste.de.

Wichtig

Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sind Sie eine qualifizierte Fachkraft. Qualifizierte Fachkräfte werden in Deutschland gesucht und erhalten mehr Geld für Ihre Arbeit als ungelernte Arbeiter. Eine Ausbildung kann außerdem auch eine Chance auf ein langfristiges Aufenthaltsrecht für Sie sein.