In schweren Zeiten ist es sehr hilfreich, wenn Sie sich um Ihre mentale Gesundheit (mindestens) genauso gut kümmern, wie um Ihre körperliche Gesundheit. Wenn Sie mental fit sind, ist das nicht nur für Sie selbst gut, sondern auch für die Menschen, die Sie unterstützen, sei es hier in Deutschland oder daheim in der Ukraine.
Ja, das ist ganz normal. Sie sind gestresst, besorgt, und haben Angst um Ihre in der Ukraine verbliebenen Angehörigen. Nach langer Flucht sind Sie in Deutschland angekommen und fühlen Sie sich vielleicht erst einmal verloren und erschöpft.
In dem 5-Minuten Video “Psychosoziale Unterstützung für geflüchtete Erwachsene” finden Sie hilfreiche Tipps. Sie erfahren dort, was Ihnen in der aktuellen Situation helfen kann, um stabil und handlungsfähig zu bleiben. Das Video von Refugio München gibt es auf Ukrainisch und Deutsch.
Auf dem Youtube-Kanal DisasterReady finden Sie zahlreiche Videos darüber, wie Sie mit belastenden Situationen umgehen können. In diesen Videos lernen Sie unter anderem, was Sie bei Trauer und Verlust machen können. Alle Videos sind auf Ukrainisch, Polnisch, Englisch und Russisch verfügbar.
Auf bdp-verband.de finden Sie kurze Übungen zur Entspannung. Der Ablauf der Übungen ist auf Deutsch und Ukrainisch beschrieben.
Refugee-trauma.help informiert Geflüchtete in 7 Sprachen (unter anderem auch auf Ukrainisch, Deutsch und Englisch) über den Umgang mit Traumata. Sie erfahren, was ein Trauma ist und wie der Körper auf ein Trauma reagieren kann. Auf der Seite bekommen Sie auch Tipps und spezielle Übungen zur Behandlung von Traumata.
Bei ipso-care können Sie sich online, anonym und kostenlos von erfahrenen Berater*innen beraten lassen. Die Mitarbeiter*innen dort sprechen unter anderem auch Ukrainisch und Russisch. Die Beratung ist kostenlos. In Gesprächen mit Berater*innen können Sie Ihre Situation besser verstehen und gemeinsam nach Lösungswegen suchen.
Psychologische Hilfe können Sie auch in den psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer bekommen. Auf der Seite der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer finden Sie Adressen, Telefonnummer und E-Mail-Adressen der Ansprechpartner der psychosozialen Zentren. Die Internetseite ist auf Deutsch und Englisch verfügbar. In welcher Sprache die psychologische Hilfe gegeben wird und ob es gerade freie Plätze gibt, müssen Sie direkt in den Zentren nachfragen.
Auf krisenchat.de bekommen Sie psychologische Unterstützung. Sie können einfach eine SMS oder eine WhatsApp an die Mitarbeiter*innen dort schicken. Und bekommen dann eine Beratung. Die Mitarbeiter*innen sprechen Ukrainisch und Russisch.
Kostenlose psychologische Beratung finden Sie auch auf Pinga.app. Um Hilfe zu bekommen, müssen Sie sich registrieren. Nach der Registrierung werden Sie einem(r) Psychologen*in zugeordnet. Sobald Sie zugeordnet worden sind, können Sie Ihre Fragen per Textnachricht an Ihren(e) Psychologen*in schicken. Die Psychologen*innen beantworten Ihre Fragen von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 18 Uhr. Die Kommunikation erfolgt auf Ukrainisch. Die Registrierung und Beratung sind kostenlos.
Sie können auch auf albatros-direkt.de eine kostenlose psychologische Beratung bekommen. Dafür müssen Sie auf der Seite Psycholog*innen, die Ihre Sprache sprechen, auswählen. Wenn Sie dann auf „Termin vereinbaren“ klicken, erscheint eine Übersicht mit den verfügbaren Sprechzeiten. Anschließend müssen Sie ein Formular ausfüllen. Sie müssen Ihre persönlichen Daten und Ihre E-Mail-Adresse angeben. Für die Beratung benötigen Sie eine Kamera.
Sie können auch auf jameda unter “Psychotherapeut & Psychiater” nach Psychotherapeut*innen in Ihrer Nähe und Ihrer Sprache suchen, die Sie kostenlos beraten.
Auf tellme.com.ua können Sie kostenlose psychologische Beratung in ukrainischer oder russischer Sprache bekommen. Um Unterstützung zu bekommen, müssen Sie sich registrieren und Ihre Kontaktdaten angeben. Nach Ihrer Registrierung bekommen Sie eine SMS mit einem Termin für eine psychologische Beratung. Die Beratung dauert in der Regel bis zu einer Stunde.
Außerdem finden Sie auf bf.in.ua Handbücher und Videos in ukrainischer Sprache, zum Umgang mit Stress und seiner Wirkung auf Ihren Körper. Sie bekommen Tipps, wie Sie erkennen, dass Ihr Körper gestresst ist und Hilfe braucht. Sie werden auch lernen, wie Sie sich selbst helfen können.
Für Menschen, die in Berlin wohnen, gibt es außerdem noch folgende Angebote:
In Berlin gibt es über 500 Arztpraxen, die für Geflüchtete aus der Ukraine aktuell kostenlos medizinische und psychologische Hilfe anbieten. Auf kvberlin.de finden Sie eine Übersicht. Dort können Sie auch sehen, welche Sprachen die einzelnen Praxen sprechen.
In Berlin bietet das „Zentrum Überleben“ traumatisierten Menschen, Opfern von Folter und Gewalt und Menschen mit psychischen Erkrankungen professionelle Hilfe an. Das kann eine ambulante, medizinische oder psychosoziale Versorgung und Therapie oder ein Aufenthalt in einer Klinik sein. Die Mitarbeiter*innen sprechen verschiedene Sprachen und arbeiten mit professionellen Dolmetscher*innen. Sie können eine E-Mail an ukraine@ueberleben.org schicken, wenn Sie eine psychologische Beratung brauchen. Alle Anfragen können auf Englisch oder Deutsch entgegengenommen werden.
Auch das Projekt „Berliner Krisendienst“ bietet psychologische Beratung für Geflüchtete aus der Ukraine an. Die Beratung ist in ukrainischer und russischer Sprache möglich. Sie erreichen die Mitarbeiter*innen von Montag bis Freitag zwischen 12 und 20 Uhr unter der Telefonnummer 030 39 06 39 11.
Auf mhfa-ersthelfer.de finden Sie auf Ukrainisch, Deutsch, Englisch und Russisch 20 Tipps für Menschen, die Geflüchtete betreuen. Auch wenn Sie selbst geflüchtet sind, können Ihnen diese Informationen im Umgang mit anderen helfen.
Auf der Seite mhfa-ersthelfer.de finden Sie auch Hinweise zum Umgang mit traumatischen Ereignissen, Depressionen und Suizidgedanken. Die Informationen gibt es auf Ukrainisch, Russisch und Deutsch.
Bei IOM finden Sie einen Leitfaden für Psychologische Erste Hilfe auf Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch. Sie finden dort unter anderem wichtige Ratschläge für den richtigen Umgang mit traumatisierten Menschen und Tipps zur richtigen Körpersprache.
Auf der Website von Refugio München finden Sie auf Deutsch Informationen, wie Sie am besten helfen können und dabei auch ausreichend auf sich selbst achten.
Bei der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft für psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer finden Sie einen umfangreichen Praxisleitfaden auf Deutsch zum traumasensiblen und empowernden Umgang mit Geflüchteten.
Sie können auch an Veranstaltungen des Projekts „Razom – United at Ipso“ teilnehmen. Auf ipsocontext.org können Sie sich für verschiedene Webinare anmelden. In den Webinaren geht es unter anderem um Selbstfürsorge und Umgang mit Trauma und Traumafolgen.
In dem 6-Minuten Video “Psychosoziale Unterstützung für geflüchtete Eltern: Umgang mit Kindern in Krisenzeiten” gibt das Refugio München auf Ukrainisch und Deutsch Tipps und Informationen, wie Sie aktuell Ihre Kinder gut unterstützen können und was Ihre Kinder im Moment von Ihnen brauchen.
Außerdem finden Sie auf der Website von UNICEF finden Sie Spiele, mit dem Ihr Kinder Stress abbauen können. Die meisten Spiele sind mit Berührungen verbunden. Das hilft Ihrem Kind, den Kontakt zur Umwelt aufzubauen und Vertrauen zur Umgebung zu entwickeln.
Im Übungsheft „Tvoya syla“ finden Sie praktische Aufgaben von der Psychologin Svitlana Roiz für Kinder verschiedener Altersgruppen in ukrainische Sprache. Die Aufgaben helfen den Kindern dabei, mit Stress umzugehen, ihre eigenen Gefühle zu verstehen und Unterstützung bei sich selbst und ihren Angehörigen zu finden.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine, dem ukrainischen Institut für kognitive Verhaltenstherapie das Projekt für psychologische Unterstützung "PORUCH" gegründet. Die Psychologen*innen des Projekts bieten für Kinder, Jugendliche und deren Eltern Zoom-Sitzungen an. Die Sitzungen finden in ukrainischer Sprache zweimal in der Woche statt und dauern jeweils eine Stunde. An jeder Sitzung können max. zehn Personen teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. Auf der Projektwebseite poruch.me können Sie sich für eine Sitzung anmelden.
Auch das Uniklinikum Ulm hat auf Deutsch und Russisch Informationen zusammengestellt, wie Kinder und Jugendlichen auf traumatische Situationen reagieren. Sie finden dort auch Tipps für den richtigen Umgang mit Kindern jeden Alters.
Speziell für Kinder, die jünger als 6 Jahre sind, gibt es auch einen Leitfaden auf Deutsch und Russisch . Dort erfahren Sie z.B., wie Sie Ihrem Kind ein Gefühl der Sicherheit vermitteln können.
Auf der Seite refugee-trauma.help finden Sie Broschüren in deutscher und ukrainischer Sprache zum Umgang mit Kindern, die Fluchterfahrung haben.
Beim Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologen (BdP) finden Sie Übungen, die Ihnen helfen, Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Diese Übungen gibt es auf Ukrainisch, Deutsch und Russisch.
Im Bilderbuch „Das Kind und seine Befreiung vom Schatten der großen, großen Angst“ finden Sie in ukrainischer und russischer Sprache Tipps darüber, wie Sie mit den Ängsten und Traumata Ihres Kindes umgehen können. In diesem Buch erfahren Sie, wie Ihr Kind traumatische Ereignisse wahrnimmt und wie Sie es unterstützen können. Es enthält auch praktische Übungen, die Ihr Kind machen kann, um seine Angst zu besiegen.
Der Papilio-Gefühleguide hilft Eltern und Kindern, die Welt der Gefühle zu entdecken und zu verstehen. Im Mitgefühl-Heft finden Sie verschiedene Übungen und Tipps zum besseren Umgang mit solchen Gefühlen wie Angst, Wut und Traurigkeit. Es wird Ihnen erklärt, wie Sie und Ihr Kind auch in schweren Zeiten, Glück verspüren können. Das kostenlose Heft zum Herunterladen finden Sie auf papilio.de in ukrainischer, deutscher und russischer Sprache.
In der Broschüre der Unfallkrankenkasse Berlin „Trauma – was tun?“ finden Sie unter anderem in ukrainischer und russischer Sprache Information darüber, wie ein Trauma Kinder verschiedener Altersgruppen beeinflussen kann. Sie erfahren hier, was ein Kind braucht, um sein Trauma zu verarbeiten und wie Sie ihm dabei helfen können.
Weitere Informationen für Kinder und Familien finden Sie in unserem Abschnitt „Kinder“.
Auf jameda können Sie unter “Psychotherapeut & Psychiater” nach Psychotherapeut*innen in Ihrer Nähe und Ihrer Sprache suchen, die Sie kostenlos beraten.
Auf github.com können Sie ebenfalls selbst nach Psychotherapeut*innen suchen, die Ukrainisch und/oder Russisch sprechen.
Wichtig: Eine psychologische oder psychotherapeutische Behandlung ist kostenpflichtig. Wenn Sie bereits Mitglied einer Krankenkasse sind, kann diese die Kosten übernehmen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Kapitel „Krankenversicherung“ und im Abschnitt „Medizinische Versorgung“.
Wenn Sie ein Rezept für Medikamente brauchen, können Sie über Crisis Doctor einen Termin mit einem Arzt oder einer Ärztin buchen. Die Ärzt*innen sprechen Ukrainisch, Russisch, Englisch oder Deutsch und entscheiden, ob Sie das Medikament benötigen.
Sie können auch auf jameda unter “Psychotherapeut & Psychiater” nach Psychotherapeut*innen in Ihrer Nähe und Ihrer Sprache suchen, die Sie kostenlos beraten.
Sie können jederzeit an die Telefonseelsorge Doweria wenden. Die Mitarbeiter*innen dort sprechen Russisch. Sie sind täglich 24 Stunden für Sie erreichbar. Sie erreichen die Mitarbeiter*innen unter der Telefonnummer: +49 30 440 308 454. Die Beratung ist kostenlos. Für den Anruf müssen Sie Ortsgebühren bezahlen. Das ist in der Regel nicht viel.
Sie können sich täglich von 16:00 bis 20:00 Uhr an die „Ukraine-Krieg-Hotline“ des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) wenden und mit den Mitarbeiter*innen über Ihre Sorgen sprechen. Sie erreichen die Mitarbeiter*innen unter der Telefonnummer 0800 777 22 44. Die Mitarbeiter*innen sprechen Deutsch. Die Beratung und der Anruf sind kostenlos.
Sie können sich auch an die Telefonseelsorge wenden. Sie erreichen die Mitarbeiter*innen rund um die Uhr unter 0800 / 111 0 111 oder auf telefonseelsorge.de. Die Mitarbeiter*innen sprechen Deutsch. Die Beratung und der Anruf sind kostenlos.
Auch bei virtualsupporttalks.de können Sie über Ihre Sorgen sprechen. Die Mitarbeiter*innen hören Ihnen zu. Die Mitarbeiter*innen sprechen Ukrainisch, Russisch, Englisch oder Deutsch. Sie können sie per E-Mail kontaktieren. Die Mitarbeiter*innen rufen Sie dann innerhalb von 24 Stunden zurück. Das Angebot ist kostenlos.
Bei ArrivalAid können Sie auf Russisch oder Deutsch Online-Unterstützung anfordern, um mit den traumatischen Erlebnissen im Alltag besser umgehen zu können. Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiter*in meldet sich dann direkt bei Ihnen.